Gewässer & Spots

Hier beschreiben wir die Gewässer und besondere Angelspots an denen wir bis jetzt die Ehre hatten angeln zu dürfen aus UNSERER Sicht!

Wir verzichten ganz bewusst auf Wikipedia-Berichte und allzu viele Zahlen und Wissenschaftliche Daten.

Das ganze soll zum einen in erster Linie unsere Eindrücke von dem Ort vermitteln und zum anderen ein Anhaltspunkt für euch sein, was euch dort erwartet und was besonders zu beachten ist.

Ebenso werden wir selten genaue Angaben machen WO besonders gute Spots sind, wir geben lediglich Hinweise darauf und lassen das ein odere andere zwischen den Zeilen durchblicken, denn meiner Unserer nach gehört gerade das Erkunden und Kennenlernen eines Gewässers mit zu den spannensten Dingen die unser Sport bzw. unsere Leidenschaft bereithält und gerät leider viel zu oft in Vergessenheit!

Wir hoffen ihr habt auch hier viel Spaß beim lesen!



Todalsfjord

Bevor ich beschreibe, was den Todalsfjord aus meiner Sicht zu einem ganz besonderen Gewässer macht, das jeder ambitionierte Angler einmal gesehen haben muss, muss ich ein paar Worte zu seiner Lage und seinen Daten verlieren:

 

Er liegt in richtung der Längengrade ziemlich genau auf der selben Höhe wie die, bei Anglern sehr beliebt Insel Hitra. In Richtung der Breitengrade liegt er knapp 65km südlich von Trondheim. Auf dem Landweg enspricht das einer Entfernung zu Trondheim von circa. 160km. Aus diesem Grund ist er sogar recht gut vom Flughafen in Trondheim erreichbar, was einen Urlaub unter Umständen gegen einen kleinen Aufpreis noch entspannender gestaltet als eh schon. Da ich selbst aber der Meinung bin, dass sich auch die Reise mit dem Auto durch dieses wunderschöne Land lohnt, überlasse ich jedem selbst, was er von dieser Alternative hält.

 

Zurück zu dem Objekt unserer Begierde:

Der Fjord ist Teil eines Fjordsystems aus mehreren Fjorden, das den Umrissen einer menschlichen Hand ähnelt, er bildet zusammen mit dem Stangvikfjord den längsten Finger dieses Systems.

Abgesehen von den, natürlich immer vorhandenen ufernahen Flachwasserzonen, liegt die beangelte Tiefe zwischen 40 und 240m. An der breitesten Stelle weist er weniger als 3 km Ausdehnung auf. Deswegen ähnelt er einer art Schlauch.

 

Nun zu seinen Besonderheiten:

Das, was ihn wohl am stärksten von anderen Angelrevieren in Norwegen unterscheidet, ist seine exponierte Lage zwischen zwei Lachsflüssen, der Soya und der Toaa, dies macht ihn zu einem außergewöhnlich gutem Fanggrund für Meerforellen, und auch der ein oder andere Lachs wurde nachweislich schon dort gefangen. Die blitzschnellen Fische haben viele möglichkeiten in Tangfeldern und  unter Unterständen in Ufernähe ihrer Beute aufzulauern und sich den Magen vollzuschlagen bevor sie anfangen wieder in die Flüsse aufzusteigen. Ausgeprägte Besatzmaßnahmen der norwegischen Behörden haben in den letzten Jahren den Bestand dieser Fischarten deutlich gestärkt und es ist ein wahres Erlebnis ihnen nachzustellen.

Aber auch sonst hat der Todalsfjord allerlei zu bieten:

Abgesehen von seiner idyllischen Kulisse, die ihr im Anschluss an diesen Artikel bewundern dürft, hat er einen Artenreichtum zu bieten der Seinesgleichen sucht.

Zu den zahlreichen beangelbaren Fischarten, auf die ich gleich noch genauer eingehen werde, gesellen sich auch ganz besondere Tiere, wie die Schweinswal-Familie, die ihre Streifzüge durch den Todalsfjord bestreitet, oder das Seeadler-Paar, das immer ein scharfes Auge auf den Tagesfang der Angler wirft.

Wer diese beeindruckenden Wesen einmal aus nächster Nähe beobachten darf, begreift schnell, dass wir eben auch nur ein Teil dieser großen Welt sind und sehr dankbar dafür sein können im Einklang mit der Natur leben zu dürfen!

Wer den Todalsfjord besucht um möglichst viele verschiedene Arten von Fischen mit möglichst vielen verschiedenen Methoden zu fangen, wird wohl nur selten enttäuscht. (Schlechte Tage gibt es leider überall)

So kann man zum beispiel wunderbar, schon in geringer Entfernung zum Steg, stattliche Dorsche mit Gummifischen oder kleineren Pilkern überlisten.

An den steinigeren Kanten, die immer wieder an den steil abfallenden Uferhängen zu finden sind, erwischt man mit diesen Methoden eher Pollack, der auch nicht selten gut im Futter steht. Wer sich noch nie einen Fight mit diesen großartigen Fischen liefern durfte, MUSS dies unbedingt einmal tun.

Für Fans des Naturköderangels bieten sich ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten:

In den flacherern Bereichen bis zu ca. 75m Wassertiefe erwischt man zu den richtigen Zeiten im Jahr nicht selten Seehechte. Deren unverkennbarer brutaler Biss schon so manchen Angler, in mehr oder weniger unpassenden Momenten, erschrocken hat. (Fragt Henny)

In etwas tieferen Bereichen (100-200m), in denen man zusätzlich eine zerklüftete Bodenstruktur auffindet, halten sich oft Lumbs und Lengs auf die sich am Grund zwischen den Steinen verstecken. Von Letzteren wurden in den vergangenen Jahren sogar einige Exemplaren WEIT jenseints der Meter-Marke gefangen.

Da sich direkt vor dem Steg ein größeres Plateau ausbreitet, wurden sogar auch schon ein paar maßige Heilbutt-Fänge verzeichnet. Die beste Chance auf die großen Platten hat man dort wohl mit, ein Stückchen über Grund geschleppten, Ködern aller Art - Vorzüglich aber wohl große schlanke Gummifische.

Bevor ich zu meinen absoluten Favoriten komme, sollen natürlilch auch, die kleinere aber nicht weniger wichtigen Fischarten, nicht unerwähnt bleiben:

Makrelen sind erfahrungsgemäß das ganze Jahr über im Fjord zu finden, es gibt sogar Zeiten, in denen man sich kaum vor ihnen retten kann und in denen auch einige wahre Riesenmakrelen durch den Fjord rauben.

Oft gesehene bzw. gefangene Besucher in den späten Sommermonaten sind die urigen Knurrhähne. Nicht nur ihr urzeitliches Aussehen und die seltsamen namensgebenden Töne die sie von sich geben wenn sie gelandet wurden, machen sie zu etwas ganz Besoderen. Sie sind delikate Speisefische, auch wenn es sich eher nicht empfiehlt sie für den Verzehr zu filetieren. Aber einen, am Stock über dem Feuer gegarter, Knurrhahn direkt am Fjordufer zu genießen ist ein echtes Erlebnis!

Die Tatsache, dass jedes Jahr aufs neue ein neuer Rotbarsch-Champion ermittelt wird lässt den schluss zu, dass auch diese kleinen roten Stachelritter zuhauf im Todalsfjord vorkommen. Sucht man sie gezielt, kann man definitiv eine beachtliche Ausbeute erreichen. Leider erwischt man nur selten wirklich kapitale Individuen, was aber nicht weiter schlimm ist, da die kleinen Filets, frittiert als Snack, wunderbar schmecken und sich der Aufwand dann am Ende doch lohnt.

Außer den näher beschriebenen Arten erwischt man als "Beifang" ab und zu auch:

Tintenfische, Wittlinge, Hornhechte, Flügelbutts, Schellfische, Fleckenhaie und vom Steg auch mal den ein oder anderen Nagelrochen.

Kommen wir zuletzt zu meiner, wie schon so oft erwähnt, absoluten Lieblings-Fangmethode, wenn es um's  Meeresangeln geht - Das Speedpilken:

Es ist die wohl effektivste Art und Weise die starken Räuber zu überlisten. Die hohe Flexibilität, gegeben durch die kurze Verweildauer der Köder im Wasser, und die starkke Selektivität, bedingt durch variable Größe der Köder und extrem schnelle Köderführung sind Garanten dafür auch die ganz ganz Großen Köhler (Seelachse) zu überlisten. Zum einen ist es tatsächlich sehr wichtig, die Fische zu suchen, denn sie schwimmen oft in größeren Trupps im Mittelwaser über circa. 100-140m Wassertiefe, was automatisch bedeutet, dass man eine sehr große, potentiell erfolgreiche, Wasserfläche abfischen muss um sie zu finden.

Hat man sie dann endlich gefunden, sollte man probieren die kleineren Exemplare, die sich in den Schwärmen befinden, davon abzuhalten sich den Köder vor den Großen Fischen zu schnappen. Hat dann endlich einer der Großen angebissen, fühlt es sich an wie eine Vollbremsung an einer Betonmauer. Kurze Zeit Später bekomt man dann die wahre Power dieser Kraftpakete zu spüren, wenn sie ununterbrochen üpber die fast geschlossene Bremse Schnur von der Spule ziehen. Meist verharren sie dann kurze Zeit und lassen sich ein Stück weit nach oben ziehen um Kraft für die nächste Flucht zu tanken und wieder hinab zu schwimmen. Dieses Spiel wiederholt sich unter Umständen einige male bevor man den Fisch endlich an Bord holen kann. Die Leidenschaft für diese Angelei hat mich schon in meinem ersten Norwegen-Urlaub gepackt, als ich meinen ersten Fisch über 90cm fangen durfte, und ist seitdem fast schon zu einer Sucht heran gewachsen.

Ich kann es kaum erwarten mir den nächsten Kampf mit einem dieser faszinierenden Fische zu leisten!

(Flo)

(Mein erster richtig großer Köhler)

 

Hier noch die versprochenen Bilder dieser traumhaften Kulissen: